Die Kanarischen Inseln

Diese Kanaren-Seite auf „Homers Heimat“ dient zunächst nur als Sprungbrett zu einem Artikel, der sich mit der Kanareninsel Teneriffa beschäftigt: „Teneriffa verstehen“ arbeitet ein paar Eckfragen zur Erdgeschichte dieser Insel auf, die man vor Ort schlecht oder gar nicht erklärt bekommt. Mit diesem Verständnis sollte es möglich sein, sich im phantastischen Gelände der Teide-Hochebene um den „höchsten Berg Spaniens“ besser zu orientieren, insbesondere wenn man sich dort auf den zahlreichen Wanderwegen bewegen will.

Teneriffas Teide zu Weihnachten. Links die Bergstation der Seilbahn nebst dem letzten Mast. Darunter keine Spuren im Schnee, sondern Schnee in den Spuren der Lavaflüsse.

 

Die Kanaren – ein Element von „Homers Heimat“?

Darüber hinaus liegt es auf der Hand, zumindest kurz der Frage zu folgen, ob die Kanaren in irgendeinen inhaltlichen Zusammenhang zu „Homers Heimat“ gebracht werden können:

Man weiß von dem karthagischen Seefahrer Hanno (ca. 480 bis 440 v. Chr.), dass er als einer der ersten auf der Suche nach Handelswegen die Westküste von Afrika bis herunter auf die Höhe von Guinea gesegelt ist.

Wenn Hanno auf der Höhe von Fuerteventura ein wenig von der afrikanischen Küste abgedriftet sein sollte, seinerzeit die See ruhig und die Sicht prächtig war, dann hätte er vielleicht sehen können, dass der 807 m hohe Pico de la Zarza auf dem Südschnipsel von Fuerteventura so eben über den Horizont ragt (vielleicht etwas zu viel Konjunktiv). Denn eine 800 m hohe Erhebung lässt sich über die gekrümmte Erdkugel hinweg (rechnerisch) bis in eine Entfernung von rund 100 km erkennen. Segler, die sich etwas weiter von der afrikanischen Küste entfernt haben, hatten natürlich eine größere Entdeckerchance. Einerseits wurden sie in einer solchen Drift hin zu den Kanaren von den aus NO wehenden Passatwinden unterstützt. Andererseits verschwand das hier weiträumig flache Afrika schnell hinter dem Horizont im Osten und man fand sich plötzlich allein auf weiter See.

Sollten aber Segler erst einmal die Afrika-nächste Kanareninsel Fuerteventura erreicht haben, dann war es kein Problem mehr, sich zu den anderen Inseln auf Sicht weiterzuhangeln, wo irgendwann hinter Gran Canaria der majestätische Teide gelockt haben dürfte. Und so wird tatsächlich von Funden berichtet, die auf eine punische (phönizische) Anwesenheit auf den Kanaren in Hannos Jahrhundert hinweisen.

Nun lebte Hanno erst 200 bis 300 Jahre nach Homer (je nach Homer-Datierung – Lakacz früher, Schrott später). Doch Wikipedia hilft erneut weiter: Danach soll es (leider auch hier ohne konkrete Quellenangabe und lediglich mit einem allgemeinen Hinweis auf die Zeitschrift „Almogaren“ in Wien) in Teneriffa auf Menschen verweisende archäologische Funde gegeben haben, die mit der C 14-Methode bereits auf den Zeithorizont von 800 v. Chr. datiert wurden. Damit wäre auch Homers Zeit abgedeckt (um diese Funde müsste man sich mal beim nächsten Teneriffa-Aufenthalt kümmern).