Zypern – die Insel der Aphrodite, des Homer, der Seevölker ... und des Kupfers
Es gibt viele Gründe, sich für Zypern zu interessieren. Manche mögen sich gar nicht dafür interessieren, solange sich die Zyprioten nicht auf einen wiedervereinigten Staat einigen. Andere interessieren sich nur für das von der Türkei seit 1974 militärisch besetzte Nordzypern – meist weil’s billiger ist. Andere (wie auch ich) halten das für politisch inkorrekt und bevorzugen den Süden.
Auch der Süden ist durchaus nicht teuer. Für unsere Reisen dorthin war eine lokale Agentur sehr hilfreich, die eine naturkundlich engagierte Reiseplanung unterstützt: Ecologia Tours.
Erster (ebenfalls naturkundlicher) Interessenhebel zur Inselerkundung war für mich der geologische Aspekt, dass hier einer der seltenen Orte auf der Erde zu finden ist, an dem (ansonsten tief im Meeresgrund der Erkundung entzogene) ozeanische Kruste auf Grund spezieller erdgeschichtlicher Prozesse nicht nur aufgeschlossen, sondern auch in alle ihren Schichtungsfacetten sozusagen ‚entblättert‘ ist. Dies kann ausschließlich im Süden, also in der Republik Zypern und ihrem Troodos-Gebirge, studiert werden.
Mit der Hebung ozeanischer Kruste hing auch die enorme Bedeutung Zyperns als Kupferlagerstätte vom Altertum bis heute zusammen. Denn auf den im Meeresgrund erstarrten Magmen hatten sich hydrothermal Kupferlagerstätten gebildet, die zusammen mit der Hebung dieser Erdkrustenscholle an die Oberfläche gelangten und sich somit dem Abbau offerierten.
Und die Inselgöttin Aphrodite ist noch mal ein ganz besonderes Thema...
Große Zypernexkursion
Nach vorbereitenden Reisen habe ich im Frühjahr 2012 eine naturkundliche Exkursion mit knapp 50 Teilnehmern durchgeführt, die in einem dichten Programm, von drei Hotelstandorten aus, vor allem den Süden der Insel intensiv erkundete. Der für diese Reise gefertigte Exkursionsführer ist (vor allem durch die vielen Bilder, Karten, Diagramme, Pläne usw.) eine voluminöse PDF-Datei von rund 113 MB geworden und kann hier heruntergeladen werden: Exkursionsführer Zypern 2012. Sie können ihn gerne als Hintergrundinformation und Anregung für eigene Reisen studieren. Eine weitergehende Verwertung, Reproduktion u.ä. bedarf jedoch meiner Genehmigung.
Der reale Exkursionsverlauf wich (aus aktuellen und örtlichen Gründen) in einigen Punkten von der Planung ab, wie sie im Exkursionsführer (schon einige Monate zuvor) entwickelt wurde. Der Exkursionsverlauf kann hier nachgelesen werden: Exkursionsbericht Zypern 2012. Der Bericht (PDF-Format - ca. 11 MB Volumen) lässt sich auch ausführlich auf die Beobachtungen im Zuge der Reise ein und komplettiert so die (im Detail teilweise abweichenden) Planungen des Exkursionsführers.
Eine besondere Freude aufmerksamer Zypern-Erkundung sind die auf der Insel zahlreich vertretenen Orchideen. Im früheren Orchideenparadies des Pentadaktylosgebirges, das den Nordrand von Zypern bildet, sind sie allerdings massiv geschwunden, weil die Besatzungstürken die Orchideenknollen für Aphrodisiaka ausgraben und damit die Bestände vernichten. Mehr auf der Seite zu Orchideen auf Zypern.
Und schließlich gibt es hier noch eine Seite, die sämtliche nachgewiesenen Vogelarten auf Zypern mit Verlinkungen auf fachliche Wikipedia-Seiten erfasst.
Einstiege in Zypern-Spezialitäten
Auch wenn der Exkursionsführer 2012 viele Informationen zur Erd- und Kulturgeschichte der Insel zusammengestellt, wirft die Beschäftigung mit Zypern immer wieder neue geheimnisvolle Fragen auf, von denen ich der einen oder anderen hier ergänzend nachgehen will. Das betrifft zunächst einige zyprische Städte der Bronzezeit, deren Geschichte sich mit dem sogenannten „Seevölkersturm“ verknüpft: Die Seevölkerstädte Maa, Kition und Enkomi.